Alles ist gut! Alles?


Um-Ordnung Teil 5

2. Juni 2019

Alles ist gut!
Alles? Gut?

Der Wunsch, dass alles gut sein möge, ist so verständlich wie aussagekräftig dafür, dass eben nicht alles gut ist.

Um-Ordnung Teil 5:

Ich verstehe gut, dass Menschen gerne zum Yoga kommen, um sich gut zu fühlen und um sagen zu können, jetzt sei wieder alles gut.
Da die Realität jedoch meist anders ist und wir vielfach konfrontiert sind mit weniger Gutem und auch damit umgehen müssen, verstehe ich auch die Bedeutung der Yoga Praxis eher so, dass das Bewusstsein so gestärkt wird, dass man unterscheiden lernt, was wirklich gut und was eben nicht gut ist.
Die Vorstellungstätigkeit, die jeder Übung voraus geht, der klare Gedanke, in dessen Licht die Asana erscheint, sind Ausdruck eines klaren, aktiven und ordnenden und Ich-geführten Bewusstseins. Es sind die Gedanken und Inhalte, an denen wir uns orientieren, mit denen man sich im Leben behaupten und auch sagen kann, wenn etwas nicht gut ist.
Denn aus guten und wertvollen Gedanken, erwachsen die Empfindungen und Kräfte, die unser Handeln folgerichtig und selbstbewusst führen. Es sind die Ideale, mit denen wir aus einer höheren Warte einen Beitrag zum Leben geben.
Die Bewusstseinsstärkung durch die Yogapraxis sehe ich daher wichtiger an, als nach der Stunde sagen zu können, alles sei gut.